Ohne Beurteilung der Empfangsqualität ist jeder Scan, egal ob Radio oder TV wenig wert. Ist eine Station geloggt, und es fehlt die Angabe zur Empfangsqualität, kann sich ein Leser dieses Scans nicht vorstellen, ob die Station mit klarem, rauschfreiem Bild und Ton oder nur mit schemenhaftem, verrauschtem Bild (analog) oder vereinzelten Farbpixeln (DVB-T) empfangen wurde. Da nicht jeder TV-DXer nun ständig eine teure Messanlage mit sich führt, und die Ergebnisse reiner Signalstärkemessungen durch benutzte Antennenverstärker verfälscht werden, kommt es viel mehr darauf an, die Qualität von Bild und Ton zu beurteilen. Wichtig ist es vor allem, nicht nur die Empfangsqualität eines ungestörten Signals zu ermitteln, sondern ebenso die tatsächliche Stärke eines Signals und dessen Qualitätsbeeinträchtigung durch Gleichkanalsender. Insbesondere bei DVB-T-Signalen ist dieses schwierig, da sie beim Analog-Scan nur als Rauschen auftreten und somit kaum feststellbar ist, ob das Rauschen durch die geringe Signalstärke oder durch ein DVB-T-Signal hervorgerufen wurde. Überlagern sich zwei analoge Signale, sind die beiden Feldstärken anhand der Stärke der "Jalousie" annähernd erkennbar. Noch besser ist es, falls zwei Stationen auf einem Kanal exakt ein und denselben Offset benutzen: Anhand der Kontraststärke des Gleichkanalsenders lässt sich dessen Empfangsstärke bestimmen. Natürlich ist auch diese optische Beurteilung nicht von Fehlern gefeit. Als Fehlerquellen sind zu nennen:

- Güte (Empfindlichkeit, Störfestigkeit) des verwendeten Tuners

- subjektive Einschätzung der Stärke und Körnigkeit des Rauschens (analog)

- Leistung der verwendeten Antenne und Verlust durch das Antennenkabel

- eventuelle Beeinträchtigungen durch einen verwendeten Antennenverstärker

- Beim DVB-T-DX ist man auf die Angabe der Empfangsparameter durch den DVB-T-Empfänger angewiesen.


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